Noch nie haben Unternehmen mehr Leute eingestellt und noch nie haben sie dafür mehr Geld ausgegeben. Die Gesamtfluktuation hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt bei Führungskräften ist sie besonders hoch. Der häufigste Austrittsgrund ist die Unzufriedenheit mit der Führung. Das Thema Gehalt folgt erst an zweiter Stelle. Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und keine positiven Mitarbeitererlebnisse spielen ebenso eine wichtige Rolle.
Employer Branding
In den letzten 20 Jahren hat ein großer Umbruch von Arbeitgeber- zu Arbeitnehmermärkten stattgefunden. Der Wettbewerb um die besten Köpfe wird ständig schärfer. Alle müssen dafür sorgen, dass talentierte Bewerber den Weg zum Unternehmen finden und auch bleiben. High Potentials zu gewinnen wird besonders schwierig, da auch deren Ansprüche ständig steigen. Arbeitgebermarkenbildung ist mittlerweile fester Bestandteil des Marketings und der Unternehmenskommunikation.
Positive Employee Experience
Moderne Laufbahnmodelle mit Aufstiegsmöglichkeiten und kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten müssen sichergestellt werden. Mitarbeiterzentrierte Services der Personalabteilung und optimierte HR-Prozesse fördern eine positive Employee Experience. Moderne HR-Softwarelösungen werden unverzichtbar.
Neue Erwartungen an den Job – materielle und immaterielle Zusatzleistungen, die Möglichkeit für Home Office oder auch eine betriebliche Altersvorsorge werden zur Selbstverständlichkeit. Mehr demokratische Mitarbeitermitbestimmung und Digitalisierung gehen Hand in Hand – ein betriebliches Gesundheitsmanagement wird unverzichtbar.
Die Generation Z als Nachfolger der Millennials ist von 1997 bis 2012 geboren. Diese Generation will kein Großraumbüro – sie will sich wohlfühlen, Struktur & Sicherheit und natürlich Selbstverwirklichung. Die Millennials – auch Generation Y genannt – sind von allzuviel Flexibilität und Agilität mittlerweile genervt und übernehmen die Vorstellungen der Nachfolgegeneration.
Bindung der Schlüsselkräfte & Fachkräftemangel
In Zukunft ist mit einer weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels zu rechnen. Besonders schwerwiegend sind die Folgen für Klein- und Mittelbetriebe. Es ist nachhaltiger und kostengünstiger für Unternehmen, in die Bindung ihrer Schlüsselkräfte zu investieren, anstatt sie am Arbeitsmarkt zu suchen. Am häufigsten betroffen sind Vertriebseinheiten. die Kunden- und Serviceorientierung wird beeinträchtigt und der Verlust von Schlüsselkunden droht. Auch der IT-Bereich ist überdurchschnittlich von Fluktuation betroffen. Durch die Digitalisierung entstand ein Spalt zwischen den ausführenden Fachkräften und dem Management. IT-Fachkräfte sind am Markt sehr gefragt. Das fördert allerdings die Gleichberechtigung und bringt noch mehr Frauen in die Arbeitswelt – auch Diversity ist ein wichtiges Thema!
Der Mangel an wichtigen Fähigkeiten bedroht das Wachstum eines Unternehmens mindestens ebenso wie politische Unsicherheit oder zuviel Regulierung. Oft wird aber auch den eigenen Leuten nicht zugetraut, die Zukunft zu meistern. Dabei wäre es sehr wichtig, für die offenen Stellen zuerst einmal im eigenen Unternehmen zu suchen.